25. Grevener Sprinterpokal 2012

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Start frei. (Foto Peter Böhme)

Der Jubiläums-Wettkampf reihte sich nahtlos ein in die 24, die der TVE in den Jahren zuvor ausgerichtet hatte: Der 25. Sprinterpokal der Schwimmer war eine organisatorische Meisterleistung und ein sportlicher Höhepunkt.

Insgesamt gingen etwa 180 Teilnehmer ins Wasser, 700 Starts in allen Kategorien mussten durchgeführt werden. Verantwortlich für den reibungslosen Ablauf war Sabine Meyer. In ihrem etwas kühleren Raum im „Keller“ des Hallenbades hatte die TVE-Abteilungsleiterin jede Menge am PC zu tun. Dass bis zum Mittag ein Zeitvorsprung von 25 Minuten geschafft wurde, zeugt von einer exzellenten logistischen Leistung.

Im Bad selbst herrschte eine fröhliche, ausgelassene, aber auch angespannte Stimmung. Gerade die jüngsten Teilnehmer, die gerade ihren neunten Geburtstag feiern konnten, fragten immer wieder: „Mama, wo muss ich hin?“ oder „Papa, soll ich gleich von Anfang an schnell schwimmen oder erst am Schluss loslegen?“ Die älteren Teilnehmer waren dagegen schon alte Hasen, ruhten sich zwischen den Wettkämpfen im Liegestuhl aus oder entspannten sich unter der Dusche. Das Publikum, weitestgehend aus Eltern und Freunden zusammengesetzt, sparte nicht mit Anfeuerungsrufen. Glückwünsche für die Besten und Trost für diejenigen, die noch nicht ihr Potential abrufen konnten.

In der Mannschaftswertung sicherten sie sich mit 341 Punkten den Pokal für den zweiten Platz. Geschlagen geben mussten sie sich dabei nur dem SV Olympia Borghorst (473 Punkte). Der zur Halbzeit noch auf Platz zwei gelegene SV Rheine (314 Punkte) konnte hingegen noch überholt werden.

Doch nicht nur als gesamtes Team wussten die Grevener zu überzeugen, auch in den Einzelwertungen konnten die TVE‘ler einige Sprinterpokale ergattern. So gelang es Tim Neumeyer (Jahrgang 2002), Jia-Ming Shi (2000) und Anna Baackmann (1995) die gesamte Konkurrenz ihres Jahrganges hinter sich zu lassen und den ersten Platz zu belegen. „Nur“ den zweiten Platz belegt, aber dennoch äußerst zufrieden mit ihren Leistungen waren Malin Machate (1999), Jonathan Hildmann (1998) und Jan Kleimeier (1988). Jan gelang außerdem der Sieg über die einzeln gewerteten 100 Meter Lagen vor Lukas König (1989), der in diesem Rennen dritter wurde. Kim Kleimeier (1991) belegte nach allen Einzelstrecken den dritten Platz in ihrer Altersklasse.

Erfolgreich waren ein weiteres Mal die Staffeln. Zwar reichte es auch hier nicht ganz, die Wanderpokale in Greven zu halten, doch zeigten die guten vorderen Platzierungen mit zum Teil noch recht jungen Schwimmern, welches Potential für die Zukunft hier bereits vorhanden ist. Sowohl der Frauen- als auch der Männerstaffel gelang je ein zweiter und dritter Platz.

Und so ziemlich jeder Grevener Aktive, der am Sonntag ins Wasser sprang, schlug nach 50 Metern mit neuer Bestzeit an. Insgesamt 54-mal zeigten die Stoppuhren der Zeitnehmer einen neuen persönlichen Rekord an.

von Peter Böhme (Grevener Zeitung) und Jan Kleimeier
12.03.2012


Es ist ein bisschen wie im Regenwald, das Hallenbad an diesem Märzsonntag. Die Lufttemperatur: Angenehm warm, sodass gut und gerne T-Shirt und kurze Hose als Textilausstattung reichen. Die Luftfeuchtigkeit: Auf Amazonas-Niveau, sodass sich auch die Kameralinse des Reporters erst einmal akklimatisieren muss. Diese Bedingungen sind im Hallenbad zwar keine Seltenheit, aber an diesem Sonntag sind sie eben doch etwas auf die Spitze getrieben. Denn anders als sonst tummeln sich Hunderte Menschen am Beckenrand. Es wird angefeuert, gerufen, gejubelt und auch mal ein Tränchen verdrückt. Ja, das ist er also wieder: Der Sprinterpokal des TVE Greven. Zum insgesamt 25. Mal schwimmen junge und ältere Wasserratten aus dem ganzen Münsterland auf der Kurzstrecke um die Wette. Kraul, Delfin, Rücken, Brust – im Einzel wie im Team, als Lagen und Staffeln.

Auch Jan Kleimeier vom TVE ist in diesem Jahr erneut dabei – als Helfer und als Schwimmer. „1997“, erinnert sich der 23-Jährige, „habe ich hier mit zarten acht Jahren angefangen“, erzählt Kleimeier und schaut dabei in die Schwimmhalle, die nun wieder mit schwimmbegeisterten Jugendlichen bevölkert ist, die angespannt vorm Startblock warten, bis der Pfiff ertönt und das Rennen beginnt. Jan Kleimeier hat ähnlich angefangen, hier beim Sprinterpokal. Losgelassen hat ihn der Schwimmsport und ganz speziell der Grevener Traditionswettbewerb danach nicht mehr. „Sich beim Training richtig auszupowern, den inneren Schweinehund zu überwinden, um dann beim Wettkampf auftrumpfen zu können, macht für mich das Schwimmen so reizvoll“, berichtet der mittlerweile etablierte TVE-Schwimmer und ergänzt: „Schwimmen ist eben nicht nur Kacheln zählen, wie es immer so schön heißt. Man muss beißen können“, sagt’s und geht dann zum Umziehen flugs in die Kabine. Der nächste Wettkampf ruft…

Von solchen Läufen gibt es beim Sprinterpokal viele zu bestaunen. Summa summarum rund 700, rechnet Organisationschefin Sabine Meyer vor, als sie nur kurz – für die Presse – ein Päuschen einlegt. Den restlichen Tag verbringt sie im Keller des Hallenbades. Nicht, um sich zu drücken vor den Aufgaben, die eine Leiterin eines solchen Mammutprojektes zu stemmen hat. Nein, ganz im Gegenteil: „Im Keller tragen wir die Ergebnisse zusammen“, erklärt sie ihre Rolle, „Und PCs mögen es nun mal lieber kühler.“

Kühl ist schließlich das passende Stichwort für die bunt gemischte Truppe des TuS Recke, die als Aktive beim Pokalausscheid mitmischen. Zwölf sind sie an der Zahl und in einer Sache doch einig: „Besonders die Wassertemperatur ist hier schon relativ kühl“, klären sie den Reporter mit genau entgegengesetzter Wahrnehmung fachlich auf. „Ansonsten aber gibt’s hier nichts zu meckern. Wir fühlen uns wohl“, findet die Gruppe auch ein gutes Wort für den Grevener Wettkampf. „Zumal wir Bestzeiten geschafft haben“, betont die 17-Jährige Alena Große-Sundrup stellvertretend für ihre Mitstreiter, die vor allem Mitstreiterinnen sind. Was sonst noch über den Sprinterpokal zu sagen ist? „Die Zeitplanung ist wirklich klasse“, sagen die Recker unisono, was wohl speziell Eltern und Betreuer freut, die Anderes von Wettkämpfen gewohnt sind. Verspätungen nämlich, und nicht – wie in Greven – einen Zeitplan, der dank bester Organisation sogar der Vorgabe zeitlich voraus ist.

Mitverantwortlich sind dafür unter Anderem die gut 40 Kampfrichter, die die Zeiten stoppen, die Regeln kontrollieren und eine Liste nach der anderen auf ihren Notizbrettern abhaken. Diese Ordnung im Grevener Hallenbad hat mit Regenwald-Verhältnissen dann doch weniger gemein.

von Jannis Beckermann (Westfälische Nachrichten)

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